19030001Am 19.05.2019 fand der diesjährige Ausflug statt. Das von Manfred Stoffels ausgearbeitete Programm führte uns diesmal zu einer Besichtigung der Veltins-Arena in Gelsenkirchen sowie zur Zeche Zollverein nach Essen.  Los ging es morgens um 07:30 ab Augustdorf.  
Den Vereinsmitgliedern wurde eine besondere Ehre zu Teil, denn der Vorsitzende fuhr den Bus in diesem Jahr selbst.  Nach staufreier Fahrt erreichten wir nach etwa zwei Stunden die Veltins-Arena auf Schalke, die wir nach einem Frühstück am Bus in einer ausführlichen Besichtigung erkundet haben. Wir durften dabei bis in die Spielerkabinen, den Presseraum und in die im Stadion befindliche Kapelle vordringen, in der gerade ein Gottesdienst stattfand. Übrigens werden echte Schalker in dieser Kapelle getauft, konfirmiert, verheiratet, und dann  findet auch die Trauerfeier dort statt. Echte Liebe eben. Beim Blick von der Tribüne wirkten die in der Arena aufgestellten Kräne wie Spielzeug. Es fand gerade der Aufbau für das Konzert der Gruppe Rammstein statt. Wer sich mal Gedanken über Preise von Konzertkarten machen will: Zwei Wochen vor dem Konzert wird die Arena für den Aufbau vom FC Schalke angemietet, und zwar für eine Tagesmiete von 160000€. Für alle, die keinen Taschenrechner haben: das sind 2,24 Millionen Euro Miete für den Aufbau, da ist noch kein Kran, kein Stapler und kein Personal dabei. Wer nun Angst hat, dass die Kräne Spuren auf dem Rasen hinterlassen, der sollte sich die Arena auf Schalke einmal genauer anschauen, denn dort gibt es eine in der Bundesliga einzigartige Vorrichtung: ein Spielfeld, das sich bei Bedarf einfach wegschieben lässt. Und das sogar ganz aus dem Innenraum gefahren werden kann. Bewegende Momente lassen sich in der VELTINS-Arena zahlreich erleben. Dass in einem Stadion allerdings auch der Rasen mobil ist, das gibt es nur hier. In einer 118 Meter langen und 79 Meter breiten Wanne gelegen, kann der Rasen auf einer Strecke von 340 Meter (hin und zurück) bewegt werden. Das zugrundeliegende Prinzip ist dabei so einfach wie genial und funktioniert wie eine Schublade. In 6 bis 8 Stunden wird die 11.000 Tonnen schwere Wanne vor jedem Spiel mit der Rasenfläche Stück für Stück an ihren Bestimmungsort geschoben. Damit das reibungslos funktioniert, sind in einem Sekundärboden teflonbeschichtete Stahlschienen eingelassen, auf denen die Wanne mit der Rasenfläche gleiten kann. Vier hydraulische Pressen sorgen für den nötigen Antrieb, der die Wanne pro Bewegung rund einen halben Meter voranschiebt. Zwischen den Spieltagen lagert der Rasen unter freiem Himmel, damit er natürlich wachsen kann.

Nachdem man uns noch über die in der Veltins-Arena gelagerten Biervorräte und den Verbleib des Spülwassers aufgeklärt hatte, ging es weiter zum Kulturdenkmal Zeche Zollverein. Von Zollverein aus wurde deutsche Industrie- und Wirtschaftsgeschichte geschrieben: 1847 ließ der Unternehmer und Industriepionier Franz Haniel im Essener Norden den ersten Schacht abteufen. Wurden im ersten Jahr der Steinkohlenförderung 1851 noch 13.000 Tonnen Kohle gefördert, waren es 1890 bereits eine Million Tonnen. Die Fettkohlenvorräte im Essener Norden waren groß, sodass neben der Gründerschachtanlage 1/2/8 in den folgenden 60 Jahren mit den Schachtanlagen 3/7/10, 4/5/11 und 6/9 auf dem Grubenfeld Zollverein drei weitere Anlagen mit insgesamt acht Schächten errichtet wurden. Wir durften an der Führung "über Kohle und Kumpel" teilnehmen und haben bei dieser Führung Einblicke in die authentisch erhaltenen Übertageanlagen von Zollverein Schacht XII bekommen. Von der Schachthalle, in der früher die Kohle ankam, führte der Weg durch die Sieberei bis zur Kohlenwäsche, wo die Kohle aufbereitet und anschließend verladen wurde. Wir haben die Produktionsabläufe der einst größten und leistungsstärksten Steinkohlenzeche der Welt kennengelernt und erfahren spannende Details über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zollverein-Bergleute erfahren. Der Gästeführer vermittelte außerdem interessante Fakten zu Architektur, Natur und Wandel Zollvereins vom Bergwerk zum modernen Kulturstandort. Nach der Führung auf Zollverein ging es in staufreier Fahrt zurück nach Hause, wo der Tag gegen 19:00 seinen Ausklang nahm.