Der Tradition folgend stand im Jahr 2016 wieder ein Ausflug an, und so ging es am 03.09.2016 mit dem Bus der Fahrschule Zöllner zum Erlebnisbergwerk Merkers. Begrüßt wurden wir im neuen Informations- und Besucherzentrum, einem im Jahr 2003 eingeweihten Neubau. Hier erhielten wir im Empfangebereich einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der K+S Gruppe und Informationen zur bevorstehenden Tour. Anschließend ging es auf eine spannende Reise bis in 800 Meter Teufe. Wir konnten Untertage den hallenartigen Großbunker mit dem größten untertägigen Schaufelradbagger der Welt, die erst 1980 entdeckte Kristallgrotte und das Museum zum Anfassen bewundern. Der erste Befahrungspunkt war das Museum, eine ehemalige Schrapperstrecke mit rund 1500 m2. Ausstellungsfläche. Beginnend mit der Salzunger Saline, die als eine der ältesten Salinen Mitteleuropas und als Vorläufer des Kalibergbaus gilt, vermittelte ein Rundgang anschaulich die wechselvolle Geschichte der Kaliindustrie an der Werra. Arbeitsgeräte und Maschinen aus den Anfängen der Kaligewinnung bis in die Sechziger Jahre zeugen von der schweren und oft auch gefährlichen Arbeit der Bergleute in früherer Zeit. Die anschaulichen Darstellungen, die Vielzahl der ausgestellten Exponate und die Erläuterungen der Bergleute, zugeschnitten auf die individuellen Interessenschwerpunkte unserer Besuchergruppe, ließen die 100-jährige Bergbaugeschichte in diesem Museum wieder lebendig werden. Auch an die kleineren Hobbybergleute war gedacht, unter dem Thema "Technik zum Anfassen" luden Bergbaugroßgeräte zum Einsteigen ein und ließen für die Kinder den Rundgang zu einem Erlebnis werden. Weiter ging es zur nächsten Attraktion der Erlebnistour, in der wir einen wirklichkeitsnahen Eindruck von den technischen Abläufen im modernen Kalibergbau bekamen. In einem rund 10 Minuten langen Film konnten wir den Bergleuten bei der Arbeit über die Schultern schauen und die Arbeitsschritte bei der Kaligewinnung, vom Laden und Berauben über die Firstsicherung, das Bohren der groß- und Sprenglöcher sowie den Sprengvorbereitungen kennenlernen. Anschließend durfte einer unserer Teilnehmer nach gehöriger Einweisung die Zündmaschine betätigen und die simulierte Sprengung auslösen. Deren Lichtblitze und dazugehörigen Detonationen waren schon ein sehr eindrucksvolles Erlebnis, welches es mit manch einer Hollywood-Produktion aufnehmen konnte. Die nächste Station unserer Reise Untertage war der ehemalige Großbunker des Bergwerkes. Ein durch seine Abmessungen beeindruckender Hohlraum, in dem sich noch heute der größte untertägig eingesetzte Schaufelradbagger der Welt befindet. Die großräumige Kammer von 250 Meter Länge, 22 Meter Breite und 14-17 Meter Höhe versetzt die Besucher immer wieder in Staunen. Bis 1993 diente der Großbunker der Speicherung von bis zu 50 000 Tonnen Rohsalz, um die Produktion über die Wochenenden aufrecht zu erhalten. Heute ist daraus der größte Konzertsaal 500 Meter unter der Tagesoberfläche entstanden. Er bietet die Akustik eines gotischen Kirchenschiffes und vermittelt ungewöhnliche Musikerlebnisse. Eine weitere Station unter Tage war der historische Goldraum. Hier wurden zum Ende des zweiten Weltkrieges die Gold- und Devisenbestände der Deutschen Reichsbank sowie in weiteren Kammern umfangreiche Bestände Berliner Museen eingelagert. Die Grube Merkers geriet für einige Wochen in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, denn das Auffinden dieses Schatzes durch die Amerikaner und die Grubenfahrt von General Eisenhower machten im April 1945 weltweit Schlagzeilen. Interessante Requisiten, Bilder und Filmberichte aus der damaligen Zeit und die Erläuterungen der Bergwerksführer versetzten uns in diese Zeit zurück. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, welche unschätzbaren Werte hier gelagert waren. Der Höhepunkt der Führung durch das Erlebnis Bergwerk Merkers war auch gleichzeitig der tiefste Punkt der Befahrung. In 800 m Teufe sahen wir einen Schatz der Natur, die weltweit einmalige Kristallgrotte. Sie wurde erst 1980 entdeckt und von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e.V. im Jahr 2006 als Nationales Geotop ausgezeichnet. Die Entstehung ist den erdgeschichtlichen Vorgängen des Tertiär zuzuordnen und steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Rhönvulkanismus. Die zehn Meter hohe Grotte ist an Wänden und Decke von milchig weißen bis wasserklaren Steinsalzkristallen bedeckt, die einem Schatz aus 1001 Nacht entstammen könnten. Die Palette reicht vom Kristallrasen mit winzig kleinen Kristallen bis zu Einzelkristallen mit Kantenlängen von bis zu einem Meter. Die eigens für die Kristallgrotte komponierte Musik-Licht-Installation schaffte eine Atmosphäre, die uns ganz einfach faszinierte und in seinen Bann zog. Allein der Blick in diese Kristallgrotte lohnte die Reise nach Merkers. Nach einem kühlen Drink an der "Kristallbar", der tiefsten Bar der Welt, ging die Fahrt zurück zum Schacht – eine Reise, die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nach dem Besuch des Bergwerkes reichte der Vorsitzende noch eine Stärkung, die wir auf der Terrasse des Besucherzentrums einnahmen. Danach ging es noch zu einer Besichtigung der Innenstadt von Bad Hersfeld, wo wir bei strahlendem Wetter noch ein paar Stunden verbrachten. Anschließend brachte uns der Bus sicher nach Hause.