Spulen wir die Zeit mal ein wenig zurück in das Jahr 1978, dem Jahr der Inbetriebnahme des Simulators vor mehr als 40 Jahren. Ein Großteil der Leser dieses Berichtes war wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt noch nicht geboren, der Simulator funktionierte aber schon. Für alle, die es vergessen haben:

  • der erste IBM-PC wurde irgendwann 1983 auf den Markt gebracht, da lief der Simulator schon fast 5 Jahre
  • die kommerzielle Nutzung des Internet begann 1989, da hatte die Kompanie schon des 10-jährige gefeiert

Es lohnt sich also, einmal einen Blick auf diese Technik zu werfen, was wir hier gerne tun möchten. An digitale Bilderzeugung und sogar Bildverarbeitung war im Jahr 1978 nicht zu denken. Was man gerade eben konnte war, ein Fernsehbild von einer Kamera auf einen Monitor zu übertragen, und das ist schon das ganze Geheimnis von unserem Simulator. Die Bilderzeugung geschieht tatsächlich real, eine an einer Portalbrücke aufgehängte Kamera fährt an einem Tastschuh durch ein Modellbaugelände, welches früher einmal Abmessungen von 3 x 9m hatte. Mit der Zuweisung der Räumlichkeiten mussten wir uns von etwa 2 Metern leider trennen, da die Platte sonst nicht in den Raum gepasst hätte. Schauen Sie sich die einzelnen Komponenten einfach einmal an.

In dem Tastschuh, den Sie auf dem Foto links sehen, befindet sich ein optisches Prisma, welches das Bild in einen Lichtwellenleiter umleitet, der oben auf der Portalbrücke vor der Kamera endet. Die Portalbrücke führt den Tastschuh in Abhängigkeit der Lenkbewegungen des Fahrers durch die Geländeplatte. Dabei werden vom Tastschuh die Bewegungen aufgenommen,  vom Computer verarbeitet und an das Bewegungssystem übergeben, welches dann die Kabine hin- und herbewegt. Das Bewegungssystem besteht am Ende aus einer Hydraulikpumpe, die zwei große Hydraulikzylinder versorgt. Diese bewegen eine Plattform, auf der sich die Fahrerkabine befindet. In der Fahrerkabine sieht der Fahrer das von der Kamera aufgenommene Bild und damit die Geländeinformation des Tastschuhs.  Abhängig von den Lenkbewegungen des Fahrers führt die Portalbrücke den Tastschuh durch das Gelände, so dass die gesamten 21m2 befahren werden können. Der Fahrer nimmt damit die Geländetopographie durch das Bewegungssytem war und bekommt entsprechende Rückmeldungen über seine Fahrstrecke. Der Fahrlehrer verfolgt die Fahrt an seinem Fahrlehrerpult. Von dort kann er jederzeit in das Geschehen eingreifen, wenn zum Beispiel der Tastkopf gegen fest stehende Hindernisse gelenkt wird und es deshalb zu einem "Unfall" kommen würde. Sollte der Fahrlehrer nicht schnell genug sein, tritt der Tastschuh die Flucht nach oben an. Wenn die Überlastsicherung anspricht wird der Tastschuh nach oben aus dem Gefahrenbereich weggezogen, um Schäden an der Mechanik und der Optik zu vermeiden.  Weiterhin kann der Fahrlehrer am Pult jederzeit verschiedene Situationen einspielen und die Reaktion des Fahrers ermitteln, wenn er zum Beispiel die Kontrolleuchte für den Oeldruck einschaltet. Wir hoffen, dass Sie nun einen kleinen Überblick über die Technik und die Funktion des Simulators bekommen haben. Wer nun mehr wissen möchte: Im dem Menü links auf der Seite werden wir Ihnen in nächster Zeit detailliertere Informationen zu den einzelnen Baugruppen zur Verfügung stellen.